Mittwoch, 18. November 2015

Trailrunning - Heimgarten - Herzogstand


Die ersten "Gehversuche" 

..nach dem ganzen Krankenhaus-Marathon.
Ich habe mir deswegen ein paar Tage Auszeit genommen und bin nach München zu meinem Trainingslager-Kollegen Sebastian. Mit ihm habe ich ein paar schöne Tage verbracht und das Wetter in München genossen, beim Yoga, an der Isar, im Englischen Garten...Neuen Mut und neue Kraft für die Zeit die jetzt kommt getankt!!!


Zwei Kämpfer  

In die Berge bin ich jedoch dann mit Martin, der nach einem schweren Unfall ein paar Tage nach dem Ironman in Frankfurt fast sein rechtes Bein verloren hätte. Nach 10 Operationen hat er nun ein "neues, altes Bein", was er natürlich noch nicht so bewegen kann, wie normal, aber mit Physio, Blackroll und Bergsteigern kommt er allmählich zurück.
Auch er versucht es gerade noch langsam angehen zu lassen. 
Aber was bei uns Ironmännern "langsam" heißt, bedeutet für andere Höchstleistungen.
Er geht alle zwei Tage in die Alpen, und versucht sich jedes Mal erneut zu steigern. Eine etwas kürzere Route, geht er also schon im Schlaf ;-)


Die Tour  


Wir waren knapp 6,5 Stunden unterwegs, für 25km und 2000 Höhenmeter!
Berghoch sind wir zügig gegangen, runter sind wir gelaufen, ganz Trailrunning like :-)

Update: auch Tage danach, fühle ich mich immer noch wie nach einem Marathon, die Belastung ist auch ungefähr damit zu vergleichen! 
Meine Oberschenke hören nicht mehr auf zu brennen :-D


Impressionen vom Trailrunning in den Voralpen:


 









































Sonntag, 18. Oktober 2015

Fotoshooting - GoPro Hero 4 Silver

Ich habe die etzten schönen Sonnenstrahlen genutzt, um meine neue Kamera zu testen :-)


Die GoPro Hero 4 Silver  



Geiles Teil, die erste GoPro mit Touch Display!
Super Spielzeug für 2016, erstklassige Bilder und Videos!
Extra für das Trainingslager, lange Radausfahrten, steile Abfahrten auf Mallorca, Schwimmsessions unter Wasser, im Meer, im Becken.... Man wie ich mich darauf freue!!!


und JA, ich bin wirklich gelaufen....aber eben nur für die Bilder
...10 x 10m  = 100m - wenn überhaupt...

Zusätzlich dazu waren die Bilder auch für meinen neuen Sponsor ;-)
(aber dazu mal in Ruhe und in den nächsten Tagen mehr)










Sonntag, 6. September 2015

Reflektion - nach 9 Wochen


Lange war es still, nun muss ich meinen Mund wieder aufmachen und alles von vorne erklären

Did no Finish is not an Option

Ich fange nochmals mit meinem Leitspruch für den Ironman Frankfurt an, den ich mir sogar auf mein Shirt gedruckt habe.

Für mich wäre es nie eine Option gewesen auszusteigen, nur, weil "heute nicht mein Tag ist", "8 Wochen waren definitiv zu wenig Vorbereitungszeit", "es ist brutal heiß", "ich habe schlecht geschlafen", "das Schienbein schmerzt".... 

Das alles war nämlich an diesem Tag der Fall, und deswegen wäre ich niemals ausgestiege!!!

Auch in anderen Wettkämpfe habe ich immer gesagt, dass ich niemals wegen einer kleinen Verletzung (Schienbein, Knie,...), wegen des Wetters (ob Regen oder Hitze), wegen einer Reifenpanne oder sonstigen Pannen aussteigen werde!



3 Gründe zum Aussteigen
 
Die einzigen 3 Dinge, weshalb ich aussteigen würden (eigentlich auf jeden zu übertragen) :
1. Kreislaufzusammenbruch (aufgrund von zuwenig Energie oder Dehydrierung)
2. ein schwerer Radsturz mit Beinbruch als Folge, selbst mit einem gebrochenen Arm könnte man noch weitermachen
3. oder eben wenn das Herz einfach aufhört seinen Zweck zu tun...

So wie bei mir!!!




Reflektion

Ich bin 3,8km geschwommen, obwohl ich mir in den Tagen der Vorbereitung niemals gedacht hätte, dass ich solange schwimmen kann, habe es schließlich nie getestet, aber natürlich habe ich dran geglaubt, dass ich das schaffe, sonst wäre ich nicht an die Startlinie gegangen.

Ich bin 180km Radgefahren, auch diese Distanz habe ich zuvor nie gemacht, ich hatte eben nur 8 Wochen inkl. 2 Taperwochen spezifische Vorbreitung!

Und ich bin 1km gelaufen.
Ja genau, etwas weniger als 1km habe ich geschafft, bis ich in die Arme meiner Freundin fiel, und das Rennen abbrechen musste.

Doch um das Ganze nochmals zu erklären, ich hatte bereits seit Kilometer 70km also Stunde 4 keine Luft mehr bekommen und diese unerträglichen Herzstiche.
Klar, man schiebt es auf das Wetter, die Hitze, den Sonnenbrand, die Körpertemperatur, den Heuschnupfen da draußen auf dem Feld, die hohe und extreme Belastung und auf zu wenig Flüssigkeit...


Daher habe ich mir gesagt, ein paar Gänge runter, langsam pedalieren, Energie aufnehmen, Flüssigkeit nachtanken und dann geht's in die zweite Runde, ich fuhr bei Kilometer 90 durch Frankfurt durch und hatte nicht eine einzige Sekunde daran gedacht schon nach der ersten Runde auszusteigen, obwohl ich keine Luft bekam !!


Die 5 Phasen der Verarbeitung

Erst war ich lange Zeit enttäuscht, enttäuscht von mir, enttäuscht von meinem Rad, enttäuscht vom Wetter.

Danach wütend auf mich, dass ich so blöde war und mir mit nur 8 Wochen Vorbereitung eine Langdistanz zutraue, und habe mich gefragt, wieso nur? Wieso habe ich das Angebot nur angenommen und mir damit jetzt die Saison 2015 so versaut,.....
 

Ich habe nach dem Ironman fast 4 Wochen keinen Sport gemacht, meine Lunge musste sich erholen, mein Kopf, mein Mut, meine Motivation...
Dann aber nachdem nun 2 Monaten verstrichen waren und ein Ärzte Marathon, mit zwei Klinikaufenthalten keine Diagnose gestellt wurde, war ich einfach nur hilflos. 

Hilflos, weil niemand etwas gefunden hat, weil ich weiterhin immer noch extreme Probleme hatte, kein Lauf ging unter einem 5:00 Pace, keine Radtour mit Druck auf den Pedalen, der Puls immer ins unendliche schlug, und jeder neue Arzt den ich kontaktierte es auf meine Psyche schob: "sie haben sich da reingesteigert, nun braucht es Zeit, fangen sie langsam wieder an mit Sport"


Die Diagnose 

Ja, das tat ich, ich steigerte mich hinein, weil es auch nach 9 Wochen nicht besser wurde.
Deshalb kontaktierte ich erneut meinen Teamkollegen und Sportkardiologen Dr. Jürgen Fritsch.
Nach weiteren Untersuchungen und Gesprächen, bat er die Uni Klinik Köln doch bitte erneut über mein CT und MRT zu schauen!

und siehe da:

Herr Dr. Maintz (Chefarzt Radiologie) meldete sich kurze Zeit später direkt telefonisch bei Jürgen und erklärte ihm, dass man eine Koronaranomalie (angeborener Herzfehler der Herzkranzgefäße) entdeckt bzw. übersehen hatte.

Für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen und ich konnte bis dahin noch nicht einmal abschätzen, was da genau auf mich zukommen wird!


Klar war nur:
1. es ist angeboren, man kann es nur operativ beheben!  
2. es ist die zweit häufigste Todesursache (plötzlicher Herztod nach der Herzmuskelentzündung) 
3. man will sich nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn ich den Marathon/Ironman noch versucht hätte zu Ende zu bringen!

NUR DAS relativiert mein DID NOT FINISH!!!







UPDATE: 28.11.2015
Nun, nach fast 5 Monaten geht es wieder etwas besser. Obwohl ich noch nicht wieder voll trainieren kann, merke ich, dass es von mal zu mal etwas besser wird - auch ohne eine Operation oder behebemde Maßnahme !!

Donnerstag, 9. Juli 2015

IRONMAN Frankfurt - das erste Mal tut's noch weh

Das Video

Um erst einmal die Tage vor dem Rennen zusammenzufassen, habe ich ein Video mit mehreren Szenen erstellt. 

Witzig, jetzt im Nachhinein:

https://vimeo.com/133067047


ZUSATZ zum Video und Ausrüstung:

Der eigentliche Einteiler (mein FUSION mit langen Armen) konnte ich dann doch nicht anziehen. Er ist leider mit der Post (danke, dass ihr mal wieder alle streiken müsst!!!!) nicht bis vor dem Rennen angekommen und Jacob von TriathlonPeople hatte dann zur Expo nicht die richtige Größe dabei.... :-/
Daher musste der ASV Einteiler wieder herhalten! SEHR SEHR SCHADE...Daher habe ich mir noch zusätzlich an den Stellen, an denen ich mich nicht eincremen konnte am Rücken einen dicken Sonnenbrand!!!

Außerdem habe ich mich gegen den Aerohelm (Giro Attack) und für meinen normalen Rennradhelm entschieden, weil ich mich druch die Luftschlitze besser kühlen konnte.



Ein Satz mit X 

Ja! Wie soll ich anfangen?
Wie ihr ja bereits alle gelesen habt, konnte ich meinen ersten Ironman nicht in's Ziel bringen.
Meine Ansprüche waren zu hoch, die Temperaturen auch.
So muss ich bereits nach dem Radfahren oder eigentlich schon bei Kilometer 70 und dann erst Recht bei Kilometer 100 (in der Mittagshitze) die Segel streichen.

Nachdem ich mich dann aber noch IRGENDWIE in die Wechselzone gerettet habe und die Laufschuhe anzog, wurde mir schon bewusst, dass das ein böse Ende nehmen wird.
Also Laufschuhe an, 500m gelaufen, und zack, da wurde mir wieder ganz anders und ich befand mich am Rand der Strecke suchend und keuchend nach Magda umschauen!



DNF is not an option ???

Ganz stolz habe ich schon Wochen zuvor mein extra angefertigtes Shirt getragen....





.....und nun befinde ich mich doch genau an diesem Punkt!!!
Wie es dazu kam???  
Ein Einblick:


Wettkampfbesprechung 
  1. 26 Grad des Sees = NEOVERBOT
  2. Wetteraussichten bis zu 40 Grad (im Schatten)
Busshuttle

Um 4:00 haben wir uns aus dem Hotel zum Shuttle begeben.
Es waren schon 25 Grad und die Schwüle hat einem direkt Schweiß auf die Stirn gezaubert... Sofort war klar - das wird später noch heißer!

Pünktlich zum Öffnen der Wechselzone kamen wir mit dem Bus an.

Das Rad wurde nochmals kurz überprüft. 
Am Abend zuvor hatte ich meine Reifen auf 4 Bar abgelassen. 
Also, einmal aufpumpen bitte. 
Alles sortieren, und ab zum Schwimmstart der Profis!

Schwimmen

Vor dem Schwimmen hatte ich die Tage vor dem Rennen eigentlich am meisten Angst:
  1. Ich bin noch nie mehr als 2,5 km geschwommen :-D
  2. Der Neo war nicht erlaubt (kein Auftrieb, kein Kälteschutz)
Aber siehe da, an der Startlinie war das alles vergessen!

Der Start war einfach nur GÄNSEHAUT pur. 
2700 Starter stürzen sich gleichzeitig in den See.
Die Masse jubelt und es wurde "Pirates of the Caribbean" gespielt.


Hier das Video zum Start von einer Drone aufgenommen.
Einfach nur GEIL!!!!


https://vimeo.com/132660804


Ich habe mich extra hinten angestellt, und bin erst knapp 2 Minuten nach dem Startschuss ins Wasser. 
Ich wollte mir keine Schläge und Tritte einfangen und zu Beginn auch nicht zu schnell anschwimmen. 

Der kurze Landgang war dann eine kleine Verschnaufpause und ich konnte Magda einmal zuwinken.
Da das Wasser echt Badewannenwarm war und die Sonne so leicht auf das Wasser schien. War das auf jeden Fall der schöne Moment des Tages.

Zum Schwimmen ist noch zu sagen, dass die Strecke "nicht so einfach wie in Roth" ist.
In Roth wird einfach nur den Kanal hinab und hinauf geschwommen, in einer Linie, man kann sich nicht verschwimmen und außerdem ist dank der Schleusen auch immer das Neo tragen erlaubt. Sobald das Wasser zu warm ist, wird die Schleuse geöffnet, der Kanal geflutet und zack, ist das Wasser wieder bei 22 Grad.
Der Langener Waldsee ist in mehreren Zacken zu schwimmen.



Es lief also dann doch sehr leicht "von der Hand". 
Verrückt eigentlich. 
Wo Schwimmen sonst immer meine Hassdisziplin ist ;-)

Man sieht an den Pulswerten auch, dass nach der Anfangseuphorie schnell der Puls in den Wohlfühlbereich runterging und ich ganz entspannt geschwommen bin. 
Da ist echt noch mehr Potenzial. :-P




Also 1 Stunde 35 Minuten mit einem Landgang und 2 Minuten Wartezeit vor dem Start - TOP!


Radfahren

Ich fasse mich ganz kurz.

Bis Kilometer 70 lief alles von alleine, keine Probleme, die Sonne kam raus, aber es war noch angenehme Temperaturen, der Puls lag im Durchschnitt bei 145 - wie geplant!

Doch dann, ich konnte von JETZT AUF GLEICH nicht mehr tief einatmen.
Meine Luft war weg. 
Ich verfiel in die Kurzatmigkeit. 
Musste sofort anhalten und durchatmen.

Und jaaaa...ab dort lief es nicht mehr so rund.
Alle 5-10km habe ich angehalten. Musste längere Pausen machen.
Sobald ich dann wieder etwas besser Luft bekommen habe, konnte ich in die Pedale treten und die 30 km/h halten. 
Aber durch die vielen Pausen wurde der Schnitt auf meinem Garmin immer geringer.
Das Gleiche passierte jedoch auch mit meinem Puls.
Er fiel auf 110 (!!) hinab.
Ich musste mich mit Husten und Schwindelgefühl von einer Verpflegungsstelle zu nächsten hangeln.

Meine Verpflegung:

  • 70 g Sponsor Iso (ohne Säure) in einer Flasche - diese habe ich die erste Stunde nach dem Schwimmen zugeführt.
  • 10 Gel a 27g KH in meinem Rahmendreieck
  • 2 Gel am Rad
  • plus 6 x Salztabletten a 250mg
  • An den Verpflegungsstellen habe ich also nur Wasser aufnehmen müssen, je eine Flasche zum Kühlen und eine Flasche zum Trinken 
  • insgesamt waren es je 12 Flaschen = 24 Flaschen, also 9 Liter Flüssigkeit und 9 Liter Kühlung

Laufen

Ich rettete mich noch irgendwie in die Wechselzone.
Dort war es dann aber wie vor eine Wand zu laufen.
Ich lief die ersten 500m an und dann war es vorbei.
Ich bekam keine Luft. 
Mir wurde schwindelig und ich musste das Rennen schweren Herzens abbrechen.

Ich weiß noch nicht genau, was passiert ist und deshalb befinde ich mich derzeit in Händen mehrerer Ärzte (Kardiologie, Lungenfacharzt)





Kurzfristig bin ich ein tiefes Loch gerutscht, nun will ich aber da schnell wieder rauskommen, daher werde ich nun erstmal abklären müssen, was genau die Kurzatmigkeit hervorgerufen hat und im Anschluß an die Diagnose, neue Ziele stecken!!!

Vorerst werde ich mir aber noch mindestens zwei Jahre Zeit lassen, um wieder in Frankfurt bzw. bei einem Ironman zu starten. 

Das Durchschnittsalter liegt bei 35 Jahren - ich habe also noch genügend Zeit ;-)



Mit dem Satz aus meinem Facebook Post beende ich auch nun hier den Blog:


"Heute ist nicht alle Tage, ich komm' wieder, keine Frage!