Freitag, 1. Oktober 2010

2010 - als ich meiner Vergangenheit davon lief

Alles fing so harmlos an.
11 Jahre habe ich Fußball gespielt, 4 Jahre Kraft-Training in den verschiedensten Studios, 1 Jahr BodyBuilding, hochgekämpft auf 80kg Masse bei 1,70m, dicke Arme, breiter Rücken und viel Hüftspeck. 
Da ich in dem letzten Studio selber gearbeitet haben, waren die "leckeren" Eiweißriegel, Shakes und sonstige Produkte immer Griffbereit hinter der Theke und stillten den hungrigen heranwachsenden jungen Burschen vor und nach dem Training "denn viel hilft viel" - mein Denken damals.

So war es bis Juli 2010 und dann kam alles anders.



Nach meinem abgebrochenen Studium und der Perspektivlosigkeit im Alltag, beschloss ich ein FSJ (freiwilliges soziales Jahr) zu beginnen, um mich einfach nach neuen Perspektiven umzuschauen, um meinen Eltern zu beweisen, ich kümmer mich drum und einfach noch ein Jahr "Ruhe" von allem zu haben.

Schnell fand sich eine Stelle beim angrenzenden Verein. Der TSG Sprockhövel 1881.
Im September konnte ich beginnen. Dort gab es ein Vereinsinternes Fitnessstudio in dem ich in Zukunft für ein Jahr tätig sein sollte. 3-mal die Woche dort und 2-mal in den offenen Ganztagsschulen zu diversen Sport-AGs. Eiweißshakes gab es nicht, auch sonst keine Pülverchen, Riegelchen oder Kraftfutter, nur einen Kühlschrank, indem ich mir mein Essen kühlen konnte.
Mein Training behielt ich erstmal bei: 5mal die Woche Krafttraining, jeden Tag eine andere Muskelgruppe und am Wochenende Chips, Pizza und Bier.
Das Fußballspielen gab ich auf, keine Zeit, keine Lust, kaputte Knie.

Für den Einsatz auf der Trainingsfläche reichte der TSG mein Sport- Leistungskurs und die 4 Jahre Fitnesstrainer-Erfahrung nicht aus. Ich durfte Qualifizierungsprogramme vom Landessport NRW besuchen und wurde binnen 8 Wochen zum Kraft-Fitnesstrainer ausgebildet.
In dieses Seminaren lernte ich einiges über Training und Ernährung dazu. Meine Verpflegung in dem Kühlschrank sah jedoch trotzdem noch einseitig aus. Jeden Tag ein neues Fertigprodukt, konnte ja hier nicht kochen, nur eine Mikrowelle gab es und ja, wie soll es anders sein:
500g Magerquark
500g Joghurt
1-2Liter Milch
und Eiweißpulver im Eimer

Da mir jedoch der Ausgleich zum Krafttraining etwas fehlte, und ich auch damals schon ab und zu Spinningkurse besucht hatte, habe ich dies in dem neuen Studio auch mal begonnen. Am Anfang war es schwer rein zu kommen, keine Ausdauer, war nur Stürmer :-) und einmal die Woche reichte auch nicht wirklich aus. Aber ich hatte das Gefühl etwas getan zu haben.

Und dann kam alles anders:

Eine unser Trainerinnen war Triathletin, in unser eigenen Triathlonabteilung, aber auch noch beim PV Witten. Conny Dauben war seit 2005 mehrmals beim Ironman auf Hawaii und zählte auch schon 2010 zu den Pro-Triathleten in der Ironman-Szene.

Ich wurde öfters darauf hingewiesen, wie muskulär aber dick, wie kräftig aber unbeweglich und wie massig aber unförmig ich doch sei. Sehr nette Äußerungen, die mir endlich den gewissen Anreiz gaben. Nachdem ich Zeitschriften und Bücher über Fitnesstraining las und auch ihre Erfolge im Internet oder Zeitung verfolgte wollte ich auch anfangen zu laufen und nur noch 3 mal die Woche zu trainieren, denn meine Muskeln wollte ich nicht "aufgeben".

Und so kam es dazu, dass ich mit meiner Fitnesspulsuhr anfing zu laufen und Spinning zu fahren, viel zu schnell, viel zu hoher Puls, viel zu viel, das ich bis Dato aber noch nicht wusste!

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