Mittwoch, 2. Januar 2013

Jahresrückblick 2012



So schnell ist das Jahr 2012 auch schon wieder vorbei!
Viele Läufe wurden gelaufen, viele Kämpfe gekämpft, viele schöne Momente erlebt und viele nette Leute sind in mein Leben getreten.
Hier habe ich einen kleinen Rückblick über das Jahr 2012:

(wem der Text zu lang ist, einfach unter "Wettkampfsaison", "Trainingsumfang" und "Persönliche Bestzeiten" meine Wettkämpfe, Trainingskilometer Erfolge im Überblick.)


Anfang des Jahres hätte ich niemals gedacht, dass ich am Ende des Jahres mit einem neuen Verein, ein paar Triathlon und Marathons in den Beinen und  verletzungsfrei und mit neuen, großen Plänen in das neue Jahr starte.

Zu Beginn von 2012 standen nur ein paar Läufe und die ein oder andere Radausfahrt mit meinem Rennrad auf dem Plan.
Jedoch hat mich schon schnell die Langeweile gepackt, nachdem ich im April im Langlaufurlaub war und gemerkt habe, wie gut meine sportliche Verfassung doch ist.

So habe ich mich fix dazu entschieden 6 Wochen später einen ersten Halbmarathon zu bestreiten. Die längste Strecke die ich dafür in den Wochen davor gelaufen bin, waren 12km (kein Trainingsplan und auch keine wirkliche Vorbereitung, war schließlich sehr spontan) Ich habe mir einfach gedacht, dabei sein ist alles und mal sehen, ob ich es unter 2:00h und eigentlich überhaupt schaffe die Strecke durchzulaufen, ohne stehen zu bleiben.
Der HM in Duisburg war ein voller Erfolg, die Strecke war easy, ich habe mich sehr gut gefühlt, beim Einlaufen in die MSV Duisburg Arena hatte ich Gänsehaut und wusste, nun bin ich infiziert!!!! (Zielzeit 1:55)

Um den Tieren, der Umwelt und den hungernden Menschen zu helfen, meinem Laufen, meinen paar Kilos zu viel und meiner Gesundheit nochmals einen Schub zu verpassen, bin ich kurz nach dem HM in Duisburg dazu entschieden ab sofort völlig ohne tierische Produkte auszukommen, also VEGAN - ich bereue diesen Schritt bis heute keine Sekunde und muss nochmals ausdrücklich sagen, dass ich mich vorher nie so gut und Leistungsfähig gefühlt habe!!!

Da das alles so gut funktioniert hat, habe ich mich entschieden einfach nochmals einen Halbmarathon zu laufen, kann ja nicht so schwer sein unter 1:45 zu laufen. Auf der Suche nach den nächsten Läufen bin ich auf den HM in Hamburg getroffen. Da ich noch nie zuvor in Hamburg war und ich mir schnell beweisen wollte, dass ich das noch schneller schaffe, bin ich 5 Wochen später und wieder nur einem Lauf über 13km und ohne jeglichen Trainingsplan, völlig unwissend und intuitiv nach Hamburg gefahren.
Der Lauf grandios, es hat geregnet, aber das störte mich nicht, ich muss sagen, dass mich der Regen eher motiviert hat durchzuhalten, mir immer wieder gedanklich in der Arsch zu treten. Aber kein Thema, in meinem kurzen Triathlonanzug habe ich mich über die Reeperbahn und an der Alster entlang treiben lassen. Ich kann es jedem nur empfehlen einmal an dieser Kulisse zu laufen.
In einer Zeit von 1:40 kam ich dann klatsch nass, aber überglücklich in's Ziel, da ein paar Stunden später schon meine Mitfahrgelegenheit nach Hause fuhr, konnte ich es erst später realisieren.

Nun gut, das alles reichte mir aber noch lange nicht, ein paar 5km und 10km Läufe waren ja ganz schön, aber sollte das alles gewesen sein?!
NEIN, natürlich nicht!

Nachdem ich die Chance hatte, bei dem tollsten sportlichen Ereignis dabei zu sein, das die ganze Welt im Sommer 2012 gefesselt hat DEN OLYMPISCHEN SPIELEN IN LONDON, wusste ich, dass für mich ab sofort der Triathlon im Vordergrund stehen musste.
Die beiden Wettkämpfe der Männer und Frauen über die olympische Distanz im Hyde Park mitanzusehen waren einfach so motivierend, dass ich es kaum erwarten konnte nach Hause zu kommen, um mich bei meinen ersten Triathlon anzumelden.
(Zusatz: Olympia war so überwätligend, dass ich es bis heute nicht verarbeitet habe, die Menschen, die Stadt und die Sportarten, alles hat mich so gefesselt, dass ich mich sehr auf RIO 2016 freue und hoffe, auch da wieder vor Ort sein zu können)

Zuhause angekommen stand schnell fest, ich will mehr als nur Laufen, also ging alles ganz schnell, 2 Wochen später stand ich am Start meines ersten Triathlons in Hagen.
Ohne großes Schwimmtraining und wieder jegliche Vorbereitung bin ich ins kalte Wasser gesprungen und habe den Triathleten in mir geweckt. Bei 35 Grad im Schatten bin ich um mein Leben gefahren und gelaufen und in einer Zeit von 1:28h in Ziel gekommen.
Warm war es, aber super schön.

Nun gut, ich wusste, dass ich ohne einen Verein nicht weit kommen würde, ich bräuchte einen Startpass und endlich professionellere Begleitung, als nur mein Gefühl. Da ich ja schon seit längerem bei der TSG Sprockhövel war, war es nicht leicht für mich einen Verein in Essen beizutreten, ich wollte der TSG treu bleiben, aber dort war das Tri Team um Conny Dauben und Ulli Winkelmann mehr auf sich alleine gestellt.
So kam es dazu, dass ich im Internet auf das Team Essen 99'  gestoßen bin.
Ein netter Herr Berghaus hat mich auch per Email schon sehr fasziniert, dass das erste Probetraining nicht lange auf sich warten lies. Ein bisschen geschockt und verwirrt liefen wir im Stadtwald unsere Runden und mit einem "tschüss bis Dienstag" wurde ich verabschiedet. Es war klar, ich würde wiederkommen - Peter Berghaus hat die Begeisterung geweckt!!!

Der zweite Triathlon lies nicht lang auf sich warten, 3 Wochen später war ich am Start beim Triathlon in Ratingen mit den ganz großen Athleten der Szene, Andreas Niedrig, Lothar und Nicole Leder, Konstantin Bachor und vielen mehr. Da ich für die Sprintdistanz gemeldet war, bin ich mit den Regionalligisten zusammen gestartet, eine Volksdistanz, wie die in Hagen hätte mir auch gereicht, aber mein neuer Training hat mich direkt mal testen wollen.
Aber auch diese erste Hürde habe ich gut gemeistert, in einer Zeit von 1:20 lief ich ins Ziel ein (man muss zur Strecke noch sagen, dass sie nicht vergleichbar mit Hagen war, einige Höhenmeter mehr, Hagen war doch echt flach dagegen, aber das bringt der Sport mit sich, man hat immer andere Voraussetzungen, Hitze, Kälte, Höhenmeter und Wind, und wie soll es anders sein, spielt das Material auch nicht immer so mit, wie auch hier, zweimal sprangt mir die Kette ab, aber ich habe es immer wieder geschafft anzuziehen und nicht aufzugeben)

Noch höher wollte ich natürlich hinaus, das alles reichte mir für dieses Jahr immer noch nicht, schließlich ist mein Ziel der Ironman auf Hawaii (3,8km Schwimmen, 180km Rad, 42,2km Lauf) und da ich irgendwann mal vorher einen Marathon laufen muss, damit ich weiß, was so auf mich zukommt, habe ich es direkt für das Jahr 2012 angedacht.
Wieder relativ kurzfristig und spontan, ohne jegliche Vorbereitung, mit der längsten Laufstrecke von knapp 20km, und genau 3 Wochen nach dem Triathlon, habe ich von einem Bekannten einen Startplatz in Berlin beim größten Marathon Deutschlands bekommen (40.000 Starter)
Wieder einmal bei knapp 35 Grad zu laufen, war schon schlimm genug, nur diesmal ganze 42,2km durch Berlin - ich musste verrückt sein. Mein Ziel war unter 4 Stunden zu bleiben - die magische 4 Stunden Marke.
Kein Problem, wie sich herausstellte, Aufgeben kam in keiner Sekunde zur Sprache, und der "Mann mit dem Hammer" blieb mir auch fern.
So kam ich in 3 Stunden und 46 Minuten noch relativ fit unter'm Brandenburger Tor eingelaufen. Gänsehaut, leichter Muskelkater, aber überglücklich!!!
Mythos Marathon - auch das war kein Thema für mich.

Da man eigentlich eine Regenerationszeit nach einem Wettkampf so anpeilen sollte, je nachdem, wie viele Kilometer gelaufen wurden, beim Marathon also mindestens 42 Tage, der nächste Marathon in Deutschland aber bereits 28 Tage später stattfand, musste dies erheblich verkürzt werden - ich bin ja noch jung sagte ich mir und der Veganismus tut sein übriges - erhielt ich auch für den Frankfurt Marathon noch kurzfristig einen Startplatz, so das ich wirklich 28 Tage nach Berlin erneut an der Startlinie eines Marathon stand - ich muss volllkommen verrückt gewesen sein.
Doch wie sich schnell herausstelle habe ich meinem Körper in diesem Moment nicht zu viel abverlangt. Die Strecke war schneller als in Berlin, weniger Kurven, weniger Menschen, aber natürlich auch weniger Zuschauer, das was einen in Berlin getragen hat, fehlte in Frankfurt, trotzdem wusste ich, dass ich im Ziel wieder eine Menge an Glückshormonen geschenkt bekomme und jemand in der Festhalle auf mich wartete. 
Es kam, wie es kommen sollte ich verbesserte meine Laufzeit um ganz 14 Minuten.
3 Stunden und 32 Minuten stand am Ende auf der Uhr, und meine Gänsehaut bewies mir, dass ich wieder alles richtig gemacht habe.

Fazit:
Ich konnte alle meine Zeiten verbessern, habe zudem 6 völlig neue Wettkämpfe bestritten, 2x HM, 2x Triathlon und 2x Marathon und freue mich auf das Jahr 2013, das noch weitere spannende und hoffentlich verletzungsfreie sportliche Höhepunkte für mich bereit hält :-)

HAPPY NEW YEAR,
Euer MRVEGANRUNNER

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